ungerechtfertigt!
Im November 2022 habe ich meine Steuererklärung abgeben. Es war eine schwierige „Geburt“.
Mein Gewerbe, die delicantina, hatte ich seit Ende 2020 eingestellt. Um mein Lebensunterhalt zu verdienen, meine neue Miete zahlen zu können, habe ich mich wieder anstellen lassen.
Um Altlasten, wie Inventur und Inventar zu verzeichnen, konnte und wollte ich keinen Steuerberater beauftragen.
Ich war sowieso nicht zufrieden mit seiner Arbeit, das überteuerte Honorar eines Steuerberaters kann einem Kleinunternehmer/in schnell Kopf und Kragen kosten.
Ich bemühte mich, machte mich schlau, um selbst ein gewünschte Anlageverzeichnis erstellen zu können.
In meiner freien Zeit arbeitete ich sämtliches auf;
Machte Inventur, sichtete mein ganzes Inventar, dass ich komplett zwischen lagerte.
Diese umfangreichen Listen und Verlustvorträge wusste ich jedoch
nicht in die Maske der „diebischen“ Elster einzugeben.
Daher gab ich meine Steuererklärungen im Mai und im November 2022 in Papierform ab.
Zudem ist noch hinzu zufügen, dass sich der Server von Elster in München selbst aufhängte.
Neue Passwörter und Zertifikate dauern, müssen beantragt werden…
Allein an Umsatzsteuer ist mir das Finanzamt für eins meiner Einzelunternehmungen
auf jeden Fall mind. 1000 EUR schuldig.
Mitte Januar erhielt ich eine Androhung von einem Zwangsgeld von min. 800 EUR.
Ich rief sofort an, um das Missverständnis aus dem Weg zu räumen.
Leider kam ich unter -2929 nicht durch.
Unter -2930 landete ich in einer „unendlichen“ Warteschleife.
Ich nahm mir die Zeit, um vorbei zu gehen – laut meiner Erfahrung sind solche Angelegenheiten meist im persönlichen Gespräch am besten zu klären.
Ich stand daher heute Vormittag vor der Tür, am Haupteingang, Entengrabenstrasse und las, das der Zugang nur mit einem Termin möglich sei.
Telefonisch, welch Ironie?
Oder mit QR-Code oder übers Internet.
(ich mache gerade Internetfasten – und bedauerte gerade ältere Menschen, die nicht so technikaffin sind, wie man heute sein muss…)
Eine Art von Diskrimminierung!
Ich machte mich auf dem Weg zum Nebeneingang.
Es kamen noch einige Bürger ohne Termin. Wir gingen zusammen zum anderen Eingang. Wir kamen ins Gespräch und unterhielten uns über unsere Anliegen. Einem älteren Herrn aus Berkheim ist eine Zahlungsaufforderung über ein Grundstück, was er gar nicht besitzt zugestellt worden…
Einem weiteren Herr fehlte nur ein Stempel vom Amt.
Ein weiterer Herr wollte dem Finanzamt einen Lohnsteuerbetrag mitteilen.
Alle hatten wir jedoch etwas gemeinsam – wir waren verärgert, da wir für Lapalien, 1. einen Termin brauchen und telefonisch im Vorfeld gar nichts abzuklären war, weil wir nicht durchkamen.
Dienst am Bürger geht anders, oder?
Ok, nun standen wir am Nebeneingang – ich dachte bei mir, dass ich die Sachlage heute kläre, damit sich die Angelegenheit nicht wieder über Wochen hinzieht. Aber weit gefehlt, im Nebeneingang, behindertengerecht, gab es auch eine verschlossene Tür.
Wir klingelten, es kam noch ein Herr dazu…
Ich entdeckte eine Telefonnummer für Paketdienstleister und dachte bei mir, die haben keine Zeit für unnötige Warteschleifen (und wenn ich ehrlich bin, ich auch nicht!)- und richtet, es nahm jemand ab.
Schroff kam jedoch wieder die Frage, ob wir einen Termin hätten.
Ich schwindelte: „Joh!“
Der ältere Herr tröstete mich und erwiderte „ist doch eine Notlüge, bei der Kälte hier, darf man das schon mal…“
Wir warteten und warteten, nichts passierte. Der Herr gab auf.
Dann wurde die Tür von AUSSEN aufgeschlossen – eine Dame, die aus der Pause zurückkam.
Wir teilten ihr mit, dass wir nach vorne wollen und uns gerade telefonisch angemeldet hatten
(das entsprach ja nun wiederum auch der Wahrheit ;-).
Wir gingen lange Flure im Dunkeln entlang und stellten fest, dass alle Gänge mit Glastüren ebenfalls
verschlossen waren. Wir fuhren mit dem Aufzug in andere Stockwerke, um auf Angestellte zu treffen.
Bis wir schließlich Mitarbeiter in ihren Büroräumen sahen und kräftig an die Scheibe klopften, damit wir auch wirklich gehört werden.
Eine Dame öffnete, wieder die Frage: „Haben Sie einen Termin?“
Wahrheitsgemäß erwiderten wir mit NEIN und ergänzten: jedoch haben wir trotzdem ein Anliegen.
Sie sollte uns abwimmeln und wieder hinausschicken, fragte uns, wie wir überhaupt in das Gebäude gelangen konnten…
Ich sagte, wir sind Bürger mit Fragen und kommen telefonisch nicht zu Ihnen durch.
Mehr nicht.
Sie sagte, sie wären nicht zuständig für den Publikumsverkehr…
Ich bat: „Bitte holen Sie doch einen Verantwortlichen, der zuständig ist.“
Wir warteten jetzt im Flur, am Fenster dieser Festung.
Der andere Herr erwiderte, „Ist wie in einer „geschlossene Anstalt hier!“
Dann kam endlich ein Abteilungsleiter. Das erste, was er uns vorhielt war, dass wir angeblich verbotene Sache tun, indem wir einfach so in das Gebäude andringen. Im zweiten Satz sprach er sogar von einer Stürmung.
Da hörte es bei mir, mit meiner Engelsgeduld, auf – aber, ich musste echt lachen.
Sein einziges Ziel schien es zu sein, uns schnellstmöglich wieder vor die Türe zu setzen.
WOW, da haben wir wieder die Strenge, die Verbote und die Maßregelungen.
Ich war letztendlich so entrüstet, dass ich mir überlegte eine Anzeige zu erstatten, wegen Nötigung oder unsachgemäßen Beschuldigungen.
Es ist ziemlich traurig zu erkennen, dass wir Esslinger Bürger:innen nichts zu melden haben, oder?
Ich bin gespannt, ob mein Anliegen, wie zugesagt, auch bearbeitet wird.
Immerhin durfte ich meine Telefonnummer dalassen.
Ich halte Euch auf dem Laufenden.
JA zu UNS!
Miteinander – die Bürgerinitiative.